Der NABU Bezirksverband kümmert sich als übergeordnete Stelle um alle gemeinde-übergreifenden und maßgebenden Stellungnahmen in der Region.
Sie finden hier die wichtigsten Stellungnahmen aus den letzten 10 Jahren. Viele Verfahren dauern sehr lange und haben teilweise mehrere Offenlage-Termine. Dafür entfalten sie auch eine Wirkung viele Jahre voraus.
a) Flächennutzungs-Planungen
b) Windkraft-Planungen
Der Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energienutzung ist dringender denn je. Und er kann nur mit einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien bewältigt werden. Für den NABU steht fest: Die Energiewende ist nötig, sie muss jedoch naturverträglich vollzogen werden – der Klimaschutz und der Schutz der Biologischen Vielfalt sind gleichrangige Ziele.
Der Fokus des NABU liegt auf der Windenergie, da sie neben der Solarenergie in Baden-Württemberg über das größte Ausbaupotenzial verfügt. Gerade Windräder sind jedoch mitunter eine Gefahr für Vogel- und Fledermausbestände.
In diesem Sinne haben NABU, BUND und LNV eine Stellungnahme Teilflächennutzungsplan Windenergie des Verbands Region Rhein-Neckar verfasst. Dort wird auf zahlreiche windkraftsensible Vogel- und Fledermausarten aufmerksam gemacht, die bei der weiteren Planung von Windkraft-Vorranggebieten berücksichtigt werden müssen.
Vom 25. bis 28. Juli 2016 sollte in Waldbrunn der Erörterungstermin für den geplanten Windpark Markgrafenwald stattfinden. Der Termin wurde am 20.07.16 auf Antrag der Windpark Markgrafenwald GbR
abgesagt. Die Gründe sind nicht bekannt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald und der Naturschutzbund (NABU), Bezirksverband
Rhein-Neckar-Odenwald fordern die Betreiber auf, den Genehmigungsantrag zurückzuziehen, da das Projekt aus Gründen des Artenschutzes nicht genehmigungsfähig ist.
„Die Planungen im Markgrafenwald sind naturschutzfachlich und naturschutzrechtlich absolut untragbar. Auch wenn wir das aus energiepolitischer Sicht bedauern: An dieser Stelle ist ein Windpark
unmöglich“, sagen die beiden Geschäftsführer Tobias Staufenberg (BUND) und Christiane Kranz (NABU). „Die Betreiber sollten die Konsequenzen ziehen und ihren Antrag zurückziehen.“
Die beiden Naturschutzverbände kritisieren die Gefährdung streng geschützter Tierarten durch das Projekt. So sind aus Sicht von BUND und NABU hinsichtlich des Schwarzstorchs und des
Wespenbussards aber auch bezüglich der im Gebiet vorkommenden Fledermausarten Verstöße gegen den Artenschutz zu erwarten. Die im Projektantrag genannten Vermeidungsmaßnahmen sind aus Sicht von
NABU und BUND unzureichend oder gar nicht geeignet, um die Konflikte mit dem Artenschutz zu lösen.
Der Odenwald ist nach der Meinung der Naturschutzverbände grundsätzlich für den Ausbau der Windenergie geeignet. Der Ausbau muss allerdings naturverträglich ausfallen, was beim Windpark
Markgrafenwald nicht der Fall gewesen wäre.
Der Windpark wurde 2016 nur vorübergehend auf Eis gelegt, um dann im Jahr 2023 erneut beantragt zu werden.
Die ausführlichen Stellungnahmen der Naturschutzverbände zum Windpark Markgrafenwald können Sie hier nachlesen: