NABU kämpft für Ackerland und Frischluft
Völlig ungeeigneter Standort für Sportkomplex in Eppelheim
"15 Hektar bestes Ackerland zu versiegeln ist ein völlig unsinniger Plan", so Christiane Köhler, Geschäftsführerin des NABU (Naturschutzbund) Rhein-Neckar-Odenwald. Falls die Pläne für den Sportkomplex des Asiatischen Olympischen Komitees (OCA) verwirklicht werden, verschwinden Dutzende wertvolle Äcker, eben, fruchtbar und leicht zu bearbeiten unter Steinen und Beton. Damit ginge der Region ein weiteres Mal ein wichtiger Baustein zur regionalen Lebensmittelversorgung verloren. Zudem würden Feldhamster, Feldhase, Lerche und Co weitere Lebensräume entzogen.
In den Zeiten des Klimawandels sei es nicht zu verantworten, auf der Grünen Wiese zu bauen und somit zusätzliche
Flächen zu versiegeln und die Hochwassergefahr weiter zu steigern. Eppelheim hat ohnehin schon einen Großteil seiner Gemarkung versiegelt, plant für die Wild-Werke weitere Versiegelung und sollte
daher zukünftig in dieser Richtung zurückhaltender agieren, meint Köhler.
Auch den Bewohnern Heidelbergs, insbesondere den Neu-Bürgern in der Bahnstadt, würde durch den Bau des Sportkomplexes ein Bärendienst erwiesen, indem ihnen eine enorm wichtige Fläche für die
Frischluft-Entstehung entzogen würde. Dadurch würden die Sommer in Heidelbergs Innenstadt noch heißer und schwüler als sie es ohnehin sind, äußert sich die
NABU-Bezirksgeschäftsführerin.
Im aktuellen Regionalplan sind die betreffenden Ackerflächen eindeutig als Vorrangfläche für die Landwirtschaft gekennzeichnet. Diese Planung so großflächig über den Haufen zu werfen würde
jegliche Regionalplanung ad absurdum führen. Falls der Sportkomplex des OCA zwingend in der Region angesiedelt werden soll, finden sich zum Beispiel unter den ehemaligen Militärflächen andere
Flächen, die besser geeignet sind, und weder Landwirtschaft noch die Bewohner der Feldflur noch das Klima schädigen.